2030* recherchiert – Milch
Gibt es Frauen in der Chefetagen der Milchhersteller?
 
Dieses Jahr möchte ich den Anteil meiner Einkäufe bei Frauen (mit) geführten Unternehmen erhöhen. Auch bei alltäglichen Produkten im Supermarkt. Heute: MILCH.


Wie bei meiner Recherche neulich zu den stationären Lebensmittelhändlern ist es häufig schwierig, herauszufinden, wer die Entscheidungsträger*innen dieser Unternehmen sind. Zum einen handelt es sich um Milch-Marken, die häufig in Holdings angesiedelt sind. Die Milch von diesen Marken kommt in der Regel von verschiedenen Molkereien – oft in Genossenschaften vertreten. In Deutschland gibt es über 200 Molkereien. Also ziemlich verwirrend für uns Verbraucher*innen.

Mir ging es darum zu schauen, ob es Frauen in der Geschäftsführung oder Vorständen dieser Handelsmarken gibt. Warum? Weil diese Firmen einen großen Einfluss auf unsere Wirtschaft, Gesundheit, Natur und Gesellschaft haben.

Die Ergebnisse meiner Recherche sind erschreckend.

Von 17 Handelsmarken gibt es nur 4 Firmen, wo ich Frauen in der Geschäftsführung entdecken konnte:
• Andechser Molkerei Scheitz GmbH – die Geschäftsführerin, Barbara Scheitz, leitet die Geschicke des Familienunternehmens seit 2003
• FrieslandCampina (DE) mit der Marke Landliebe u.a. – da sind Frauen in der Geschäftsführung beider Unternehmen vertreten (Dieuwer van StaverenPia WeinspachSaskia Van Dijke-Poot)
• REWE Group – es gibt in Rewe Vorstand 1 Frau und 6 Männer
• Arla Foods – 1 Frau und 7 Männer im Vorstand

Bei den restlichen 13 Handelsmarken konnte ich keine Frauen in der Geschäftsführung finden:
Bären Marke, Bauer, Berchtesgadener Land, Ehrmann, Gut und Günstig, Milbona, Milsani, Müller, Schwälbchen, Schwarzwaldmilch, Söbbeke, Unsere Heimat, Weihenstephan

Der Umsatz im Segment Milch beträgt in 2023 voraussichtlich 6,46 Mrd €. Umgerechnet ist das etwa 77,14€ pro Kopf umgesetzt. (Quelle: Statista Jul 2022)

So viel Geld, so viel Einfluss, so wenig Frauen, die mitentscheiden und mitgestalten.
Das ist für uns, unsere Gesellschaft und unsere Kinder einfach nicht gesund.

Was können wir machen?
Wie bei vielen Branchen, brauchen wir ein Einsehen dieser männlichen Geschäftsführungen, dass Frauen in ihren Reihen wichtig und positiv wäre. Dann brauchen wir die Kandidat*innen – vielleicht haben einige der tollen Bäuer*innen, die es gibt, Lust dazu?

Ich habe immer wieder gerne die Marke 𝗔𝗻𝗱𝗲𝗰𝗵𝘀𝗲𝗿 𝗡𝗮𝘁𝘂𝗿 gekauft, weil ich sie als eine der wenigen Milch-Marken empfand, die wirklich Bio ist. Jetzt, wo ich mehr über den Familienbetrieb, ihre Philosophie und ihre Geschäftsführerin gelesen habe, werde ich in meiner Kaufentscheidung gestärkt.

Indem ich diese Unternehmen mit meiner Kaufkraft unterstütze, unterstütze ich meine Gesundheit, die Natur, die Tiere und die Gleichberechtigung und damit unsere Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Gewinn für alle.

Was können wir noch machen, um einen Wandel herbeizuführen?

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Hier ist der Link zu meinem LinkedIn Post. Dort gibt es auch tolle Kommentare wie z.B.

“Danke Fiona Ruff für deine Recherche! Wir haben uns bei der Milch bislang nicht auf eine Marke festgelegt. Jetzt werden wir auf jeden Fall verstärkt nach den Produkten von Andechser Ausschau halten und diese kaufen” (Anna-Maria Philipp)

“Großartige Idee und danke fürs Teilen der Information. Bewusste Kaufentscheidungen sind in der Tat eine große Macht, die Frauen noch lange nicht ausschöpfen. Den Genderaspekt bei Milch oder generell Lebensmitteln zu berücksichtigen, darauf wäre ich so schnell nicht gekommen, aber ergibt absolut Sinn!” (Irene Genzmer)

#2030* #frauenmitgeführt #unternehmerinnen #femaleentrepreneurs #gleichberechtigung

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Disclaimer: Diese Recherche wurde nach bestem Gewissen in Feb/März 2023 ausgeführt und basiert auf öffentlichen Daten im Netz (Firmen-Impressum/-Über Uns, Zeitungsartikel, usw.). Falls die Angaben inkorrekt sind, freuen wir uns auf einen Hinweis. Wir bessern sie gerne aus.

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Autor*in

Fiona Ruff

Fiona Ruff

Co-Founder 2030*

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